Reisebericht, Reise, Wanderreise, Wanderurlaub, Wandern auf der Kurischen Nehrung

Dünenwanderung

Pillkoppen am Kurischen Haff

Strandwanderung am Kurischen Haff

Waldweg durch die Palwe

An der Ostseeseite der Kurischen Nehrung

Dünenwanderung

 

 

 

 

 

 

Reisebericht "Wandern auf der Kurischen Nehrung von Cranz bis Pillkoppen" von Christa Lukas, Altusried

Die Kurische Nehrung ist so merkwürdig, dass man sie eigentlich ebensogut als Spanien und Italien gesehen haben muss, wenn einem nicht ein wunderbares Bild in der Selle fehlen sollte.

(Wilhelm von Humboldt)

Unser Vater war in Ostpreußen zuhause und ist sehr jung gestorben, als meine Geschwister und ich noch Kinder waren. Leider haben wir viel zu wenig von ihm gewusst, nur, dass er sein Leben lang Sehnsucht nach seiner Heimat hatte, in die er nach dem Krieg nicht mehr zurückkehren konnte.

Wir hatten deshalb jahrelang den Wunsch einmal das Land seiner Kindheit zu sehen. Zu meinem 60. Geburtstag habe ich mir endlich diesen Wunsch erfüllt. Meine Schwester hat mich begleitet und ihre Tochter. Auch sie wollte das Land sehen, in dem Ihre Großeltern zuhause waren.

Im Internet, nach langer Suche, sind wir auf die Adresse von AktivInNatur gestoßen und haben dabei erfahren, dass diese Reisegesellschaft genau das anbietet, was wir uns wünschen. Eine Reise in kleinen Gruppen, bei denen der Reisebegleiter auf die Wünsche der Gäste eingeht und das Erlebnis Natur.

Am 23.8. sind wir voller Spannung, aber ohne große Erwartungen, von München nach Kaliningrad geflogen. Am Flughafen wurden wir bereits von dem gut deutsch sprechenden Reiseleiter erwartet, der uns ins Hotel gebracht hat und dort alle Formalitäten erledigte. Nach einem vorbestellten Essen und Frühstück am nächsten morgen wurden wir vom Reiseleiter, der gleichzeitig unser Fahrer war, und unserem Reiseführer pünktlich abgeholt. Die beiden Herren haben uns in Königsberg alle Sehenswürdigkeiten gezeigt und das tägliche Leben in der Stadt, begleitet von präzisen Erklärungen über Geschichte, Geographie und Natur. Wir haben das Seebad Rauschen besucht während der Fahrt viel über das Land und die Menschen, die dort leben, erfahren.

Wir waren im Naturschutzgebiet Kurische Nehrung, im Vogelpark Rossitten, im tanzenden Wald und sind stundenlang über die Dünen gewandert. Das Wetter war wunderschön, angenehme Temperaturen, keine Mücken und wir hatten die passende Kleidung. Der Reiseführer hat nach unseren Wünschen Pausen eingelegt, uns auf seltene Pflanzen und Tiere hingewiesen. Er hat ohne Pause und mit einem bewundernswerten Wissen alles  erklärt, dazwischen einen Dichter zitiert, ein Gedicht aufgesagt oder ein ostpreussisches Lied gesungen. Wir hatten Zeit im Meer zu baden, nach Bernstein zu suchen, wenn auch leider erfolglos.

Ich habe bei diesen Wanderungen das letzte mal um meinen Vater getrauert und endlich von ihm Abschied genommen. In der Weite der Natur, beim stundenlangen laufen, ohne einen Menschen zu sehen, habe ich wieder zu mir selbst gefunden und habe alles, was mich je belastet hat, dort gelassen. Für mich war es eine der schönsten Begegnungen mit der Natur die ich je gemacht habe. Wir sind glücklich, erholt und mit vielen neuen Eindrücken nachhause zurückgekehrt und ich möchte mich noch einmal ganz herzlich bei Ewgeni und Sergey bedanken.

Schwierig war es am Abend, ohne Begleitung der Reiseleitung Essen zu gehen oder um Hotel etwas anderes zu bestellen. Man muss die Sprache des Landes können, weil selbst die Schriftzeichen für uns nicht lesbar waren. Man muss sich darüber klar sein, was man will. Für Luxusurlauber  ist dies nicht die richtige Reise. Wenn man aber Wert darauf legt, das Land kennenzulernen, kann ich mir nichts Besseres vorstellen.

Reise-Detailinfo 

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